Conny ist mutig! Nach 27 Jahren in „ihrer“ Bank hat sie sich von ihrem Arbeitgeber getrennt und einen Arbeitsplatzwechsel vorgenommen. Eine neue Herausforderung, nochmal Veränderung spüren und sich ausprobieren. Das waren Antreiber, die sie von ihrer gewohnten Arbeitsumgebung weggelockt haben.

Nach so langer Zeit und dem zurückgelegten Weg bei ein und dem gleichen Arbeitgeber, kommt dieser Arbeitsplatzwechsel vielen Menschen einem Sprung vom 5-Meter-Brett im Schwimmbad gleich. Eine echte Mutprobe! Wer hat nicht schon dort oben gestanden und ist anstatt ins Wasser zu springen die Treppe des Sprungturms rückwärts wieder hinabgestiegen?

Nach absolvierter Ausbildung hat Conny eine klassische und erfolgreiche Banklaufbahn eingeschlagen. Sie hat sich fortgebildet, Kundenberater-Lehrgänge absolviert und ist Betriebswirtin geworden. Sie hat in ihrer Bank ihren jetzigen Ehemann kennen- und lieben gelernt und all die Jahre Seite an Seite, bzw. Tür an Tür mit ihm gearbeitet. Ihre beiden Jungs kennen ihre Mama immer arbeitend und wissen, dass sie für die Familie alles gibt und die Arbeit in der Bank ihr zudem sehr am Herzen liegt. Die Arbeit macht ihr Freude.

Conny ist durch und durch Kundenberaterin und sie liebt es Gespräche mit Menschen zu führen, kompetent zu beraten und guten Service zu bieten. Sie kommt unkompliziert und aufgeschlossen mit Menschen in Kontakt und das ist ihre Kernkompetenz. Eine Stärke, derer sie sich durch ihre lange Berufserfahrung absolut bewusst ist, die sie in sich trägt und beim Arbeitsplatzwechsel mitgenommen hat.

In 27 Jahren Zugehörigkeit hat sie eine enge Beziehungen zu Kolleginnen und Kollegen aufgebaut. Sie weiß, wie die Menschen in ihrem Arbeitsumfeld ticken und kennt die Gewohnheiten, die Regeln und „no goes“ des Arbeitgebers. Conny hat sich selbst einen Status erarbeitet und ihre Persönlichkeit mit in das Unternehmen einfließen lassen. Dies war im Kollegium und unter ihren Stammkunden spürbar.

Komfortzone beim Arbeitsplatzwechsel verlassen

Warum wollte sie diesen Status, den sie nach der langen Zugehörigkeit aufgebaut hat freiwillig verlassen? Warum aus dieser Komfortzone bestehend aus Privilegien, Freiheiten und Sicherheit austreten? Nette Kollegen, die auch für ein privates Wort offen und hilfsbereit waren zurücklassen. Sich von zufriedenen Kunden, die oft nur von ihr beraten werden wollten und Vorgesetzten, die sie selbst gut einzuschätzen wusste verabschieden. Was hat ihr gefehlt?

Conny ist im Herzen Sportlerin. Sie sucht Herausforderungen, die zu ihr passen und sie will sich selbst etwas beweisen. Sie drängt sich nicht in den Vordergrund, dennoch ist sie ehrgeizig und will auch „gewinnen“. Als Mutter von zwei Kindern, standen diese in den vergangenen Jahren immer im Vordergrund. „Bislang waren sie zu klein, um berufliche Experimente zu wagen“, sagt Conny.

 

Die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen

Aber jetzt war die Zeit reif. Die Kinder sind selbstständiger und schon Teenager, so konnte Conny mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse hören. Ihr Bedürfnis nach etwas Neuem, einer neuen Herausforderung und ihr Bedürfnis nach Wertschätzung wurden innerlich stetig lauter.

Wenn man konstant gute Arbeit leistet, die geforderten Zahlen und Ziele erreicht und sich der Arbeitgeber an die Qualität der Mitarbeiterin gewöhnt, scheint es um so wichtiger, Mitarbeiter*innen fortwährend zu fordern und zu fördern. Würde man einen Grund suchen, könnte man vermuten, dass das Connys ehemaliger Arbeitgeber verpasst hat.

„Ich habe nichts zu verlieren“, dachte sich Conny, als sie die Bewerbung an den neuen Arbeitgeber verschickt hat. Es war wie ein Spiel. Die Bewerbung, die Telefonate und persönlichen Gespräche im Bewerbungsprozess haben Conny Freude gemacht und sie hat ihren neuen Arbeitgeber dabei auf Herz und Nieren geprüft.

„Wollen die mich bei der neuen Bank?“

Das war nie die Frage im Bewerbungsprozess. Entscheidend für Conny war die Frage: „Will ich dorthin?“ Conny ist kein überheblicher Mensch. Sie ist eine selbstbewusste Frau, die viel erreicht hat und aus einer sicheren Position, ihr Arbeitsleben aktiv und selbstbestimmt in die Hand genommen hat. Mit dem festen Arbeitsplatzes im Hintergrund, hätte sie eine Ablehnung des neuen Arbeitgebers gut verkraftet. Für den Start in einer neuen Bank hat sie sich ihre Kompetenzen bewusst gemacht und so die innere Sicherheit gespürt, dass sie nicht scheitern würde.

Conny hat während der Bewerbungsgespräche in sich selbst gehorcht und geprüft, ob sie positive Resonanz auf die neuen Kolleg*innen wahrnehmen kann. Und sie konnte! Allein das positive Feedback zum Bewerbungsprozess hat ihr sehr gut getan. Zu spüren, dass sie gewollt ist, hat sie genossen und überzeugt. Neben einem höheren Gehalt, waren in erster Linie die Lust etwas Neues zu wagen, sich selbst etwas zu beweisen und die Aussicht sich weiter entwickeln zu können der Ausschlag für ihren Wechsel. Wohl wissend, dass sie alle Freiheiten, Privilegien und Status ab jetzt neu aufbauen muss.

Den Arbeitsplatzwechsel, unterstützt durch ihre Familie, hat sie gut gemeistert. Sie schaut nach vorne, ist aktiviert und offen für das, was noch kommt. Auf die Frage, ob sie diesen Schritt genauso wieder machen würde antwortet Conny mit einem deutlichen: „JA!“

Eine Prise Mut tut gut

Dieses Beispiel zeigt, dass ein Arbeitsplatzwechsel nicht immer spektakulär sein muss, nicht immer zum Beispiel von der Top-Managerin zur Bio-Landwirtin mutieren muss und dennoch Mut erfordert. Wer in sich hinein spürt und dabei Unzufriedenheit feststellt und wer seine persönlichen Bedürfnisse und beruflichen Erwartungen ungestillt wahrnimmt, der kann wie Conny aktiv werden. Der kann sein Berufsleben selbst in die Hand nehmen. Es empfiehlt sich dabei sorgfältig abzuwägen und bedacht vorzugehen ob und was man aufgibt. Wer hier gut reflektiert ist, sich selbst und seine Stärken und Ressourcen gut kennt, dem fällt eine Entscheidung und der Schritt leichter. Die Geschichte von Conny soll Mut machen! Wie wir gesehen haben, kommt es auf einen Versuch an und darauf andere Möglichkeiten, andere Menschen und sich selbst dabei besser kennen zu lernen.

Conny sagt vom Brett zu springen kostet ein wenig Überwindung, dafür ist der freie Fall bis zum Eintauchen ins Wasser wunderbar!

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