Grüppchenbildung unerwünscht! So formen Sie Teams zu einer Einheit

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Grüppchenbildung ist spürbar. Nicht nur Mitglieder einzelner Gruppen werden davon beeinflusst, auch von Führungskräften bleibt dieser Vorgang nicht unbemerkt. Grüppchenbildung und die damit einhergehende Spaltung einer Einheit geht mit  mangelnder Kommunikation, mit verletzenden Auseinandersetzungen und häufig mit Harmonie Verlust einher. Die gute Energie einer Gruppe löst sich mehr und mehr auf. Sie wird weniger für die Arbeitsziele, als vielmehr für die Verteidigung und Stärkung der jeweiligen Grüppchen investiert. Das ganze verselbstständigt sich und verfestigt sich, wenn hier nicht interveniert wird.

Warum formieren sich Grüppchen überhaupt? Führungskräfte Wechsel und die damit verbundene Veränderung eines Führungsstils bilden oftmals einen Anlass dafür. „Der alte Chef war viel besser“, „früher war alles besser“ und „das haben wir schon immer so gemacht“. Diese Aussagen spiegeln die ablehnende Haltung gegenüber der Veränderung wider. Wird an dieser Stelle kein Verständnis für die Haltung entgegengebracht und schafft man es nicht die „Ablehner“ mit ins Boot zu holen, besteht die Gefahr einer Gruppenbildung. Einer Gruppe „Dagegen“. Unterschiedliche Generationen, die „Neuen“ und die „Erfahrenen“ im Unternehmen bieten ebenso Potential für Gruppenbildung. Wird nicht erreicht, dass die Generationen sich verbinden, der jeweilige Nutzen einzelner Beteiligter und der Vorteil im großen Ganzen gesehen werden kann, können tiefe Gräben entstehen. Innerhalb von Gruppen gibt es Normen, so etwas wie „ungeschriebene Gesetze“, die den Gruppenmitgliedern ein möglichst reibungsloses Miteinander ermöglichen. Verstößt ein Mitglied bewusst oder unbewusst gegen diese Normen, spaltet er sich von den Anderen ab, bzw. wird er abgespalten. Gruppenbildung wird immer dann gefördert, wenn sich Interessengemeinschaften verbinden und gegen die „Anderen“ vereinigen. Und wenn die Rollenverteilung innerhalb der Gruppe vielleicht geklärt und beschrieben, jedoch nicht gelebt wird. Das bedeutet, wenn zum Beispiel die Rolle der Leitung nicht klar übernommen wird und nicht dafür Sorge getragen wird, dass eine Miteinander-Kultur eingehalten wird.

Was kann die Führungskraft tun? Der enge Zusammenhalt einer Gruppe ist im Sinne des Unternehmens und im Sinne einer Führungskraft. Denn dieser Zusammenhalt bietet klare Vorteile. Haben die Mitglieder eine starke Bindung in der Gruppe, man spricht hier von Gruppenkohäsion, bleiben die Mitglieder in der Gruppe und fühlen sich wohler. Sie bleiben gesünder und nehmen an den Aktivitäten der Gruppe teil, pflegen Kommunikation miteinander und sondern sich nicht ab. Mit dieser Aktivität bringen sie die Arbeit und das Erreichen der Ziele voran.

  1. Um einer Grüppchenbildung entgegen zu wirken oder eine Bestehende aufzulösen, kann es helfen gemeinsam zu erreichende Ziele festzulegen. Aufgaben, an denen die Gruppen innerhalb einer Abteilung, neben ihrem Arbeitsziel, erstens gemeinsam interessiert sind und zweitens diese nur gemeinsam erfüllen können. Das positive Gefühl einer Einheit wird durch gemeinsame, Grüppchen übergreifende  Arbeit an einem Projekt gestärkt.
  2. Normen in Bezug auf die Kommunikation in der Gruppe gemeinsam festzulegen ist ein entscheidender Schritt in Richtung Einheit. Wann soll wie, über was gesprochen werden? Welcher Rahmen besteht für Meetings? Wie wird sich in Konflikten verhalten? Wer sind Ansprechpartner für diverse Themen? Diese Regeln können in Zusammenarbeit mit den Teammitgliedern festgelegt werden. Umso höher ist das Commitment mit den Regeln, deren Einhaltung und Umsetzung im Arbeitsalltag.
  3. Das starke Gefühl von Einheit innerhalb einer Gruppe wird zudem davon beeinflusst, ob die Gruppe sich in Konkurrenz mit einer anderen Gruppe befindet. Vielleicht kann es somit hilfreich sein einen gesunden Wettbewerb mit anderen Unternehmensteilen zu initiieren?!

 

Einfache Schritte zur Wohlfühlkultur

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Kuschelkurs? Nein! Wohlfühlkultur ist die Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Sie stellt die Basis für Leistung im Unternehmen dar. Eine authentische Wohlfühlkultur ist der Nährboden für Gesundheit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Darüber hinaus ist sie das Aushängeschild eines Unternehmens und gleichzeitig Magnet für weitere gute Mitarbeiter am Arbeitsmarkt.

Ist Wohlfühlkultur als ein Zeichen der Wertschätzung zu verstehen? Ja! Eine gemeinsam angelegte und gemeinsam gepflegte Wohlfühlkultur kann jedoch weit mehr sein als Wertschätzung, die für sich allein ja schon einen hohen Mehrwert darstellt.

Eine Wohlfühlkultur ist das selbst gestaltete Arbeitsfeeling. Sie ist das Ergebnis vieler Standpunkte, Bedürfnisse und die Darstellung einer gemeinsamen Haltung zueinander. Ein Manifest für gemeinsam angelegte Verhaltensregeln zur Förderung des guten Gefühls am Arbeitsplatz.

Darüberhinaus ist die Wohlfühlkultur als Barometer für unterschiedlichste Ergebnisse zu sehen. Wird sie beschädigt, dürften auch Arbeitsergebnisse zu wünschen übrig lassen und andersherum.

Eigentlich nichts Neues? Stimmt! Umso wichtiger, dass dieser Gedanke weiterverfolgt wird. Entgegen dem Glauben eine Wohlfühlkultur stellt sich automatisch ein, möchte ich Ideen aufzeigen, wie diese Kultur selbst geformt und etabliert werden kann.

 

Auch wenn die Vorteile auf der Hand liegen, betone ich hier die Wichtigsten:

 

  • Deutlich weniger Nährboden für blockierende Konflikte, weil Mitarbeiter sich wohlfühlen und Konflikte sachlich und nicht persönlich austragen können. Weil Auseinandersetzungen sein dürfen, was sie im Grundsatz meinen. Auseinandersetzung oder Diskrepanz ist der Austausch von unterschiedlichen Meinungen und Zielvorstellungen, die nicht immer zeitgleich erfüllt werden können.
  • Sicherheit. Denn wer fühlt, dass er von einem intakten Team aufgefangen wird, traut sich mehr zu, kalkuliert Fehler ein und kann sich so besser ausprobieren und weiterentwickeln.
  • Kreativität. Ressourcen werden nicht mit persönlichem Unbehagen belastet und verschwendet. Vielmehr können sie für Ideenvielfalt und neue Wege genutzt werden. Mitarbeiter denken mit.

 

Versuchen Sie es in kleinen Schritten 

 

1.) Individuelle Bedeutung der Wohlfühlkultur im Team klären

Wie soll das Klima sein? Die Kommunikation untereinander?

Was bedeutet in dem Zusammenhang Schutz der Persönlichkeit?

2.) Das Team mit ins Boot holen und den Sinn verdeutlichen

Was wünscht sich jeder Einzelne? Welche Kriterien einer Wohlfühlkultur im Team gibt es? Was muss erfüllt sein, damit wir uns miteinander wohlfühlen? Vorteile und Nutzen dieser Kultur in den Vordergrund stellen, damit der Sinn sichtbar wird.

3.) Regeln und Richtlinien erarbeiten

Daran wollen wir uns halten – danach richten wir uns zur Erhaltung und Pflege unserer Wohlfühlkultur. Umgang mit Verstößen klären.

4.) Messbarkeit und Beweglichkeit definieren

Faktoren erarbeiten, die frühzeitig erkennen lassen, wenn die Stimmung kippt.

Zeitabstände  für Reflektion festlegen. Neuerungen und den individuellen Bedarf in regelmäßigen Abständen überprüfen.

 

Dies sind erste Schritte auf einem Weg zu mehr Wohlgefühl am Arbeitsplatz. Definieren Sie Weitere und formen Sie Ihre Kultur individuell. Teams sind unterschiedlich und deswegen gibt es nicht das eine wahre Konzept für ein gutes und angenehmes Arbeitsgefühl.

Wichtig ist, dass jeder mit gestaltet und sich so einfügen kann. Für die Verbundenheit mit dem Gedanken „Wohlfühlkultur selbstgemacht“, ist dieser Aspekt ausschlaggebend. Eine Wohlfühlkultur in Teams entwickelt sich in der Regel nicht automatisch. Sie muss gewollt sein und von den Teammitgliedern entwickelt worden sein. Dann wird sie von allen getragen und mit Leben befüllt.

Jeder neue Mitarbeiter sollte leichten Zugang zu dieser Kultur erhalten und sich mit seinem Eintritt in das Team zur Einhaltung der Regeln und zur Pflege der Kultur entscheiden. Diese Kultur kann beweglich sein, zudem immer wieder hinterfragt und nach Bedarf angepasst werden. Eine regelmäßige Reflektion der Wohlfühlkultur erhält sie lebendig.

Anecken – mit bitterem Beigeschmack

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Wenn Du Dir wünscht im Arbeitsumfeld nicht ständig mit Kollegen oder Vorgesetzten anzuecken, dann schenkt Dir dieser Text eine neue Sichtweise auf das Thema. Es geht nicht darum, die eigene Meinung und Sichtweise unterzuordnen, es geht darum, was das Anecken langfristig bewirkt und wie mehr Verständnis für das eigene Anliegen erzeugt werden kann.  

 

Je nach Intensität, tut Anecken langfristig weh. Es verletzt alle Beteiligten und vergiftet das Arbeitsklima. Nicht zuletzt stört es die Arbeitsprozesse. Wem das immer wieder und in ähnlichen Situationen passiert, der darf darin ein Muster erkennen und sich fragen, wo es sinnvoll wird, die eigenen Ecken und Kanten abzuschleifen. Im weitesten Sinn mögen wir es doch eher, wenn alles „rund“ läuft.

Grundsätzlich ist Anecken noch kein frontaler Zusammenstoß und kann somit als Warnung verstanden werden.

 

Wie geht man vor, um Muster zu verstehen

 

Ein erster Schritt kann die Beobachtung sein, um persönliche Muster zu verstehen. Frag Dich, wann Du wo und mit wem aneckst. Welche Details lassen Deinen Puls höher schlagen und Dich langsam aber sicher ärgerlich werden? Was geht Dir gegen den Strich im Umgang mit den Arbeitskollegen und auf welche Äußerungen erntest Du Unmut, Kritik oder Ablehnung?

 

Der Blick in den Rückspiegel

 

Wenn Du Dein Verhalten anpassen möchtest, wirf einen Blick in Deinen Rückspiegel und beleuchte Dein Verhalten im Umgang mit Kollegen oder Führungskräften. Wie war das früher? In ehemaligen Unternehmen oder in anderen Abteilungen? Beim Betrachten vergangener Konfrontationen fällt oft auf, welcher Typ Mensch oder welche Situationen zum Anecken verleiten.

 

Mögliche Gründe 

 

Aus der Erfahrung meiner arbeitsglücklich®- Coachings führe ich folgende Beispiele an. Vielleicht ist Dir schon einmal etwas ähnliches begegnet?

 

  • Unterschiedliche Auffassung von Arbeit ist bisweilen ein Grund für das Anecken. Die einen schieben eine ruhige Kugel und fallen damit gar nicht auf. Anderen ist das eindeutig zu wenig, sie langweilen sich und haben andere Pläne und Werte.
  • Missstände werden hingenommen, totgeschwiegen und als das kleinere Übel abgetan. Andere Kollegen kennen ihre Rechte, stehen dafür ein und machen den Mund auf. Die Folge ist eventuell eine Veränderung, die nicht unbedingt allen Kollegen gleich gut gefällt.
  • Stellt man sich in einem Unternehmen oder in einer Abteilung eine bestimmte Arbeitskultur vor, die durch Regeln und Verhaltensweisen von Mitarbeitern über Jahre geformt wurde, ist jedes Handeln gegen diese Kultur im ersten Schritt ein Anecken. Je nach Einstellung der Mitarbeiter und Kollegen wird das zuwider Handeln kritisch beäugt. Es folgen Auseinandersetzungen.
  • „Das ist nicht dein Aufgabenbereich!“ „Das haben wir schon immer so gemacht!“ etc. sind typische Aussagen, die zum Anecken einladen.

Was will Dir das Anecken sagen?

 

Vermutlich will es zunächst einmal Aufmerksamkeit erzeugen. Und zwar Deine eigene Aufmerksamkeit. Auf die Bedürfnisse im Arbeitskontext, die zu wenig Berücksichtigung finden. Bist Du beispielsweise eine MitarbeiterIn, die nicht gerne tatenlos herumsteht? Suchst Du Dir lieber eine sinnvolle Beschäftigung, um nicht untätig zu sein? Dann eckst Du mit Deinem Aktionismus an, während andere Kollegen Löcher in die Luft gucken, die Hände in die Hosentaschen schieben.

Dein Bedürfnis nach sinnvoller Beschäftigung will hier berücksichtigt werden. Wenn Dir das bewusst ist und Du Dich entsprechend mitteilst, verstehen Kollegen worum es Dir geht. Dein Aktionismus wird weniger Anecken erzeugen, sondern eher auf Verständnis treffen und vielleicht sogar Nachahmer finden.

 

Manchmal lohnt es sich zunächst stiller Beobachter zu sein. Auffälliges und wiederkehrende Unsinnigkeiten, die gegen den persönlichen „Strich“ gehen, in ein „Unsinnigkeiten-Buch“ zu sammeln. So schöpft man aus dem Vollen, wenn es eine passende Gelegenheit für ein klärendes Gespräch gibt. Durch das Aufschreiben nach der Arbeit, schreibt man es sich von der Seele, es behält an Wichtigkeit und man gewinnt Abstand von einer impulsiven Reaktion – dem Anecken. So verliert Dein Anecken seinen bitteren Beigeschmack.

 

 

Was kannst Du noch tun?

 

Stell Dir vor Du legst mit Deiner Luxusyacht bei Sonnenuntergang im Hafen an. Um nicht an das Nachbarschiff oder an die Mole zu schrappen, machst Du was? Genau, als Skipper dieser fantastischen Yacht befestigst Du vor dem Anlegen große Fender an der Reling. Mit Luft gefüllte Gummi-Aufprall-Schutz-Ballons, die die wertvolle Yacht vor hässlichen Kratzern bewahren. 

 

Um Dich selbst und andere zu schützen und um Konsequenzen durch wiederholtes Anecken zu vermeiden, empfehle ich, einen Fender umzuhängen. Natürlich im übertragenen Sinn, alles andere könnte im Arbeitsalltag sehr unpraktisch sein und seine Wirkung verfehlen.

Ernsthaft meine ich damit, genau die Handlungsoption zu finden, die Dich vor dem Anecken bewahrt und im besten Fall trotzdem den eigenen Werten entspricht. Galant mit einer Federboa, übrigens ein passendes Outift auf so einer Luxusyacht die Herausforderungen im Arbeitsalltag umfliegen und dabei trotzdem bei sich bleiben, der eigenen Ansicht treu bleiben. Das funktioniert, habe ich schon oft getestet.

 

Ahoi!

Deine Anne