Kundengespräche zugewandt & freundlich führen

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Auch mit schlechten Erfahrungen positiv eingestellt bleiben!

Immer freundlich, offen und höflich in Kundengesprächen? Respekt, wem das gelingt! Nach vielen Jahren im Verkauf, am Empfang und im ständigen Kontakt mit Kunden oder Patienten, kann das zur Herausforderung werden.

Ärger bleibt in Erinnerung

Angespannte Momente mit verärgerten Kunden haben eine starke Wirkung. Das hat zur Folge, dass unangenehme Erfahrungen leider deutlich länger in Erinnerung bleiben, als die unauffälligen und angenehmen Gespräche. Hinzu kommt, dass forderndes und unfreundliches Kundenverhalten die Leistung und Motivation von Mitarbeiter*innen vermindern. Nach unerfreulichen Kundengesprächen steigt sogar die Tendenz weitere Unfreundlichkeiten von Kunden zu erwarten.

Das „Menschenmögen“ pflegen

Um Kundengespräche zugewandt und kundenorientiert zu führen, sowie die Qualität der Gespräche zu erhalten, bedarf es der besonderen Pflege des  „Menschenmögen“. Folgend finden Sie Anregungen, wie sich das praktisch umsetzen lässt:

  1. Lagerbildung vermeiden

    „Die Kunden“ und „wir“. Wenn zwischen Mitarbeitenden und Kunden schon hohe Mauern gebaut wurden, sollten diese umgehend eingerissen werden. Denn Kunden sind Auftraggeber, Abnehmer und Brötchengeber. Eine innere Ablehnung oder konstruierte Feindbilder wirken unbewusst auf das Verhalten und die Kundengespräche. Das ist hinderlich.

  2. Bilanzieren Sie

    Schauen Sie auf  die Erfolge im Umgang mit Kunden. Auf die reibungslosen Momente, in denen Kundengespräche wie im Flow funktionieren. Welche Erlebnisse mit Kunden oder Patienten stehen auf der positiven Seite Ihrer Bilanz? Welche Einzelfälle stehen diesen gegenüber? Sollte das Verhältnis andersherum sein, stimmt etwas grundsätzlich nicht. (Produkt, Preis, Konkurrenz, Stimmung im Team etc.)

  3. Positives vergrößern

    Beleuchten und verstärken sie angenehme Kundenkontakte, damit sich Ihr Fokus auf die positiven Momente einstellt. Worum dreht es sich dabei konkret? Besonders starke und langjährige Kundenbeziehungen? Humor und Leichtigkeit in Kundengesprächen? Dankbarkeit für die positive Abwicklung? Empfehlungen, Lob oder ein Hand in Hand arbeiten?

  4. Empathie üben

    Entwickeln Sie Verständnis für die Anliegen Ihrer Kunden. Stellen Sie sich in die „Schuhe des Gesprächspartners“. Mit dieser Übung erfahren Sie, was Kunden mit in die Gespräche bringen. Vielleicht ist es Zeitdruck oder Unwohlsein. Sorgen oder ein Mangel. Je besser man sich auf die Gesprächspartner einstellen kann, desto leichter fällt es Rapport aufzubauen. Mit Rapport lässt sich in der Folge Verkauf erfolgreicher abwickeln und Gespräche zufriedenstellend führen.

  5. Entwaffnende Freundlichkeit

    Gereizte Gegenangriffe in herausfordernden Gesprächen gießen Öl ins Feuer. Damit wird ein positiver Gesprächsverlauf verhindert. Freundlich bediente Kunden disqualifizieren sich selbst, wenn sie unverschämt reagieren. Wenn Mitarbeitende aus Überzeugung authentische Freundlichkeit aussenden, stehen sie damit auf der sicheren Seite.

  6. Selbstempathie

    Sorgen Sie gut für sich selbst. Je zufriedener Sie selbst sind, desto gelassener können Sie in Kundengesprächen sein. Ich empfehle, die persönliche Einstellung und Haltung zur Tätigkeit hin und wieder zu reflektieren. So fällt es eher auf, wenn Handlungsbedarf besteht.

  7. Wundertüten erwarten

    Die tägliche Auseinandersetzung mit Menschen im Kundenkontakt hat viele Konstanten. Sie läuft größtenteils routiniert. Mitunter werden Mitarbeitende jedoch von Wundertüten überrascht. Dann gibt es Grund zur Freude oder die Notwendigkeit für Gelassenheit, Flexibilität und Kommunikationskompetenz. Damit lassen sich selbst entartete Gespräche wieder in gewünschte Bahnen lenken.

Freundlichkeits-Akkus aufladen

Um die Akkus für Freundlichkeit und Zugewandtheit im Kundenkontakt aufzuladen, ist es notwendig sich selbst immer wieder neu zu motivieren. Dafür braucht es persönliche Anreizpunkte. Finden Sie Ihre Motivationsfaktoren! Stecken Sie sich Ziele! Nutzen Sie das Spektrum Ihrer besonderen Fähigkeiten wie Ihren persönlichen USP. Ressourcen, wie Souveränität oder Gelassenheit lassen sich für unangenehme Gespräche „anzapfen“ .

Motivation – das kannst Du auch allein!

Im Streben nach Zufriedenheit am Arbeitsplatz, kann es kein Nachteil sein, die eigenen Motivatoren zu kennen. Das Zusammenspiel aus Ziel, Motiv, Schub und Motor aktiv einzusetzen, um zu erreichen, was uns wichtig ist. Gleichzeitig dienen Motivatoren als Messlatte, als Barometer, an dem ich ablese, was fehlt oder wie günstig die Umstände für mein angestrebtes Ziel sind.

 

Ich frage mich, warum Motivation von außen kommen sollte? Oder warum meine eigene Performance davon abhängt, wie gut oder schlecht andere Menschen darin sind, mich zu motivieren? Warum sollte diese Aufgabe von Kollegen oder Führungskräften übernommen werden? Wenn ich selbst mehr Verantwortung für mein Wohlbefinden und meine Motivation übernehme, bin ich selbstbestimmt und unabhängig davon, ob jemand Zeit und Elan hat mich zu motivieren.

Schulsport – für die einen die schönste Doppelstunde im Wochenplan, für die anderen, Anlass um ihre persönliche Quelle absonderlichster Ausreden zum Schwänzen anzuzapfen.

Ein Beispiel aus meiner Erinnerung ist die Leichtathletik. Der 100 Meter Sprint. Ich möchte sagen, dass war nicht mein Ding.

Das gut gemeinte Anfeuern am Strecken Rand – vergebene Liebesmüh! Es half leider nicht im Geringsten meine blockierten Beine schneller über die staubig, rote Aschenbahn fliegen zu lassen.

Schon im Startblock kroch die Abneigung gegen den bevorstehenden Lauf in mir empor. Kein Elan! Null Bock, von null auf hundert so schnell zu laufen, das auf der Stoppuhr meines Lehrers eine für ihn angemessene Zeit auftauchte. Den Vertrag mit der Schnelligkeit im Sport hatte ich bis dahin noch nicht unterschrieben.

Die einzige Motivation überhaupt zu laufen, war der Druck des Lehrers und die Abstufung zwischen Ehren- und Siegerurkunde bei den Bundesjugendspielen. Immerhin habe ich nicht verweigert. Das habe ich nur beim Hürdenlauf getan. Die Angst beim Hürdenlauf dieses kantige, harte Eisen-Hindernis mit dem Fuß umzureißen war zu groß. Mir dabei die nackten Knie auf der Aschenbahn blutig schlagen, nein danke!

Was konnte mich dafür zum Beispiel beim Volleyball so sehr motivieren, dass ich auch im Hochsommer bei herrlichem Badewetter ohne zu Murren in einer stickigen Sporthalle Zirkeltraining für mehr Kondition und Wendigkeit absolvierte, als in der Eisdiele oder im Schwimmbad zu chillen?

Gründe dafür waren der Zusammenhalt im Team, die Stimmung bei den Spielen, der „Wumms“ beim Schmettern auf den Ball, die Taktik in den Spielzügen und die Herausforderung auch schwierigste Bälle für mein Team zu erreichen.

Übrigens, beim Volleyball trägt man Knieschoner.

 

Motivation und Ziele

 

Nicht jeder arbeitet mit Zielen, sondern arbeitet Aufgaben einfach nach und nach ab. Manchen Menschen sind persönliche Ziele nicht bewusst, selbst wenn welche vorhanden sind. Durch die Routine im Arbeitsumfeld und dem immer gleichen Rhythmus in beruflichen und privaten Aufgaben, verschleiern die Sicht auf Ziele. Das Hamsterrad lässt grüßen.

Ziele sind Wünsche. Wünsche, wie etwas funktionieren oder laufen sollte. Oder auch Dinge, die zu besitzen, für attraktiv gehalten werden. Ziele können selbst gefunden und gesteckt werden. Im Arbeitskontext werden sie häufig vorgegeben und hübsch verpackt, damit der Mitarbeiter denkt, er stimmt den vorgegebenen Zielen zu. Im unangenehmsten Fall, werden Ziele gar nicht besprochen, sondern aufoktroyiert und bekommen dann den Beinamen Forderung.

Für attraktive Ziele, die man selbst oder gemeinsam in der Arbeit gesteckt hat, ist Motivation der Antrieb und die Bewegung, um das Ziel zu erreichen.

Allgemein oder individuell?

 

„Lauf, lauf, lauf… hopp, hopp, hopp… schneller, schneller schneller!“ So lauteten die Anfeuer-Rufe meiner Klassenkameraden auf dem Sportplatz. Was man halt so ruft, um einfach laut zu sein, gute Stimmung zu machen und den Akteur spüren zu lassen, das er nicht allein ist. Hat nicht gewirkt, haben wir weiter oben schon gelesen. Wenn ich selbst einen Nutzen außer dem Erhalt der Ehrenurkunde gewusst hätte und diesen Nutzen an meine Schulkameraden mitgeteilt hätte, hätten sie mich damit motivieren können.

„Je schneller du läufst, desto eher ist es vorbei.“ Oder „Im nächsten Jahrgang spielen wir Volleyball!“ Das wäre allerdings maximal Trost und keine Motivation gewesen.

Das bedeutet, Motivation kann erst dann entstehen, wenn es einen Nutzen für den Betroffenen gibt und dieser Nutzen deutlich sichtbar wird. Motivatoren sind individuell unterschiedlich. Was den einen antreibt, lässt den anderen kalt. Nicht jeder arbeitet sorgfältiger, schneller, kreativer oder effizienter, wenn ein Bonus oder das Diensthandy der neusten Generation in Aussicht gestellt werden. Andersherum reichen warme Worte, die Möglichkeit zur Weiterbildung oder Harmonie am Arbeitsplatz auch nicht jedem Mitarbeiter, um gute Leistung zu liefern. Im Vorteil sind Führungskräfte, die über die individuellen Bedürfnisse ihres Teams informiert sind.

 

Unabhängig sein

 

Ein großer Vorteil in meiner Wahrnehmung ist, unabhängig vom Umfeld zu sein. Sich selbst motivieren zu können. Dazu findet man am besten seine persönlichen Motivatoren heraus und was man selbst in der Lage ist zu tun, um Ziele zu erreichen. Für die Frage, was den Weg zum Ziel leichter, schneller und fokussierter macht, beleuchtet man seinen Erfahrungsschatz in Sachen Zielerreichung. Reflektiv erhält man Aufschluss darüber, wie Motivation bislang funktioniert hat. Man kann sich zum Beispiel fragen:

  1. Welche Ziele habe ich in der Vergangenheit erreicht?
  2. Was habe ich dafür geleistet? Wie waren die Umstände? Wer hat mir geholfen? Welche Zeit hat es in Anspruch genommen?
  3. Warum möchte ich das Ziel erreichen? Worin liegt der Nutzen für mich?
  4. Welche Teilbereiche hat mein Ziel? Wie kann ich es sinnvoll aufteilen, um nicht an der Größe zu scheitern? Wie habe ich das in der Vergangenheit gemacht?
  5. Wie habe ich mich motiviert, kurz bevor ich zu scheitern drohte? Und so weiter.

Ohne Leidensdruck

 

Leiden ist nicht erstrebenswert. Warum also warten bis sogar ein Leidensdruck entsteht? Also so lange leiden, bis man die Nase voll hat und endlich Abhilfe schaffen möchte. Abhilfe bedeutet Veränderung einer gewohnten Situation und vor Veränderung haben Menschen manchmal Angst. Das ist nachvollziehbar und gleichzeitig bedenkenswert. Dauerhafte Angst ist in meiner Vorstellung ähnlich unattraktiv wie ein Leidensdruck. Daher empfehle ich eigene Motivatoren kennen zu lernen und aktiv zu nutzen. So lässt sich einem Leiden mit Druck zur Veränderung präventiv begegnen.

 

Ich mag nicht aus einem Leidensdruck heraus nach Lösungen suchen. Ich finde den Zustand zu leiden unattraktiv und akzeptiere ihn nicht als das kleinere Übel. Aus dem Grund  beschäftige ich mich mit meinen Motivatoren und sorge selbst dafür, dass ich sie in meine Arbeit bringe.

 

  • Meine Motivatoren in der Arbeit sind zum Beispiel, mich Themen zuzuwenden, die ich erlebt habe oder gut kenne, dann kann ich emotional berührt an die Aufgabe gehen und bleibe nicht theoretisch.
  • Mein „MotivierTier“ kommt zum Vorschein, wenn es langfristig einen relevanten Sinn in der Tätigkeit entdecken kann, ansonsten bleibt es in seiner Höhle.
  • Es gefällt mir, wenn mein Arbeitsmaterial vollständig und schön ist, alte, verbrauchte und unordentliche Gegenstände machen mir wenig Spaß und verderben mir die Lust an der Arbeit.
  • Mich treibt an, wenn meine Aufgaben vielfältig sind, ansonsten langweile ich mich zu schnell.

Wie motivierst Du Dich?

 

Wenn Du Dich mit dem Thema beschäftigen möchtest, beginne gerne damit rückwärts auf deine Arbeit zu schauen. Welches Ziel hast Du zuletzt erreicht und wie war der Weg dahin? Was war anstrengend und was lief leicht und hat Freude gemacht? Wie war es zuvor? Vielleicht hast Du andere Erfahrungen bei einer ehemaligen Arbeitsstelle gemacht. Beantworte die Fragen unter dem Punkt „unabhängig sein“ etwas weiter oben und versuche Auffälligkeiten oder Wiederkehrendes auszumachen. So bekommst Du Hinweise dazu, wie Motivation Dein Handeln verstärken kann.

 

Wie schaffen wir das bis zur Rente?

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Manchen wird Angst und Bange wenn sie an ihre verbleibende Arbeitszeit bis zur Rente denken. Oft sind das nur noch wenige Jahre und doch zweifeln Betroffene, ob sie bis dahin überhaupt noch durchhalten.

Aufgaben, die immer umfangreicher werden. Arbeit mit Menschen, Kunden, Eltern oder Kindern, die immer herausfordernder und gefühlt belastender wird. Zu viele Informationen, zu viel Neues, zu viel Veränderung oder zu viel Routine. Zu viel.

 

Wer auf der Straße der scheinbaren Ausweglosigkeit bis zur Rente unterwegs ist, schleppt sich mit jedem Jahr langsamer und gebückter diesen Weg entlang. Den Blick nach unten gerichtet, das Kreuz krumm durch die ganze Last der unliebsamen Aufgaben, dem Ärger und häufiger Konflikte. Der Schritt immer behäbiger, wie gelähmt, der Rücken ächzt  und die Knie schmerzen fürchterlich.

 

Das Ziel ist die Rente – die Erlösung von der Arbeit

 

Arbeit, die körperlich und geistig schmerzt. In der Vorstellung existiert oft überhaupt kein Bild von diesem Ziel. Doch Betroffene spüren es, wenn sie endlich angekommen sind. Sie spüren einen Schlag gegen die Stirn, wenn sie an der Wand der Erlösung anstoßen, denn der Kopf ist weit nach unten gerichtet. Mag für einige in diesem Bild Übertreibung stecken, so ist für viele die Wahrnehmung und das Empfinden bezüglich ihrer Arbeit leider genau so wie beschrieben.

So muss es nicht bleiben!

Jeder kann selbst etwas tun

Was kann man tun, um auf der Zielgeraden zur Rente eher leichtfüssig, vielleicht sogar hüpfend und auf den Lippen ein fröhliches Lied pfeifend am Ziel anzukommen? Was kann man tun, um die Zeit bis zum Ende des Berufslebens sinnvoll und bereichernd zu erleben?

Auch wenn man eher langsam geht und nicht hüpfend und springend. Langsam, nicht weil die Last so schwer zu tragen ist, sondern weil man das Ziel lieber später als früher erreichen möchte. Weil man sein Arbeitsumfeld, seine Aufgabe und damit sein „altes“ Leben vermissen wird. Was kann man tun?

1. Von den Anderen lernen

Die, die gerne zur Arbeit kommen. Denen die Arbeit leicht fällt, vielleicht sogar Spaß macht.

In Gesprächen über das, was Arbeit mit uns macht entdeckt man sich selbst und eigene Bedürfnisse neu. Bedürfnisse ändern sich. Was vor einigen Jahren einmal zufrieden gestimmt hat, muss heute längst nicht mehr aktuell sein. Wenn andere, zufriedene Menschen erzählen, was sie mögen und warum, kann man sich selbst betrachten und herausfinden, was eventuell im eigenen Arbeitsleben fehlt. In solche Gespräche zu gehen fällt leichter, wenn man es schafft sich vom dem Genervt sein vom Glück der Anderen zu verabschieden.

2. Zeit anhalten

Einen Moment der persönlichen Betrachtung

Wer definiert und reflektiert wo er in seinem System Arbeit steht und wer sich einen Überblick verschafft, der springt für einen ersten wertvollen Moment aus einer möglichen negativen Spirale heraus. Den Blick aus einer anderen Perspektive auf sich selbst zu richten bietet Chancen zu neuer Erkenntnis.

3. Ressourcen Tankstelle

Energie und Kraft aus eigenen Ressourcen tanken

Wer sich verdeutlicht wo persönliche Ressourcen stecken, dass heißt konkret, sich zu fragen, welche Umstände, Ereignisse und Lebenserfahrungen sich Energie spendend auswirken und froh und kräftig machen, der findet seine persönlichen Ressourcen. Was eventuell sperrig beginnt und nicht immer leicht fällt in die Erinnerung zu rufen, läuft mit ein wenig Übung immer besser. Frag dich, was dich pusht, was dich freut und antreibt. Wann und wie hast du das zuletzt erlebt? In welcher Situation ist dir die Arbeit leicht gefallen, hast du Freude damit erlebt und dabei die Zeit vergessen? Diesen Zustand nenne ich Arbeitsflow, eine Zeit in der Belastung nicht als solche empfunden wird.

4. Der Kern der Arbeit

Zurück zu den Wurzeln

Was genau hat dich seinerzeit diese Arbeit wählen lassen? Sich dieser Frage zu widmen, führt zu den Wurzeln zurück. Dahin, was oft mit Engagement und Leidenschaft für eine Sache beschrieben wird. Diese Wurzeln sind nicht zwangsläufig eine Lösung. Sie dienen dem Abgleich und der Antwort auf die Frage, was davon heute noch wichtig ist. Der freiheitsliebende LKW-Fahrer, dessen Herz für starke Maschinen und Motoren schlägt. Für den die Freiheit auf den Straßen der Republik liegt. Der Bäcker, der bis zum Ellenbogen im Mehl und Brotteig steckt und mit seinen eigenen Händen etwas produziert und die Welt in den frühen Morgenstunden genießt. Die Assistentin der Geschäftsführung, die entspannt von der Arbeit nach Hause geht, obwohl sie einen Berg an Arbeit bewältigt hat. Ihr Bedürfnis nach guter Organisation ist voll umfänglich gestillt, wenn sie ihrem Chef den Rücken freihält… Was sind die Wurzeln deiner Arbeit und was ist davon noch relevant?

 

Es gibt weitere Punkte, die sich zu betrachten lohnen, um den eigenen Weg bis zur Rente weniger beschwerlich zu gestalten. Sich aufzurichten und die schwere Last abzuwerfen. Dazu biete ich einen Austausch an, schreib mir gerne. Wie sieht dein Weg aus? Kannst du deine Rente kaum erwarten und was sind deine Strategien? Aushalten oder anpacken?

Mitarbeiterführung: Von Schafhirten und Influencern

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Ein Hirte achtet auf seine Schafe. Geht mit ihnen von einer Weide zur nächsten. Wechselt ein Tier dabei die Richtung oder verlässt es die Herde, folgen ihm prompt einige Tiere. Der Hirte hat Unterstützung, sein Hütehund umrundet das bewegliche Wollknäuel fortwährend und führt die Tiere sicher zur Herde zurück. Für einen Vergleich von einer durch Hirten geführten Schafherde mit einem Unternehmen bedarf es eines gewissen Maßes an Fantasie. Teile des Bildes „Hirte mit Schafherde“ begegnen mir in meiner Arbeit in Unternehmen jedoch oft.

 

Unternehmensführung arbeitet daran Gewinne zu erzielen und Wachstum zu sichern. Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Die Führung achtet auf das Unternehmen und die eigenen Mitarbeiter. So weit, so gleich. Aus unterschiedlichen Gründen verlassen Menschen eine homogene Mitarbeitergruppe. Veranlasst durch Wechsel in der Führung, durch unpopuläre Entscheidungen oder Misserfolg, manchmal sind persönliche Befindlichkeiten der Auslöser. Sie verlassen sie nicht physisch, sondern vielmehr geistig. Man könnte sagen, sie werden gesinnungsuntreu. Manche werden so untreu, dass sie innerlich kündigen aber trotzdem physisch anwesend bleiben.

Hier ziehe ich den Vergleich zum Bild der Schafherde. Prompt oder nach und nach, nicht selten jedoch mit steigender Anzahl, folgen dem gesinnungsuntreuen Mitarbeiter weitere. Sie verlassen gedanklich die Gruppe, folgen nicht mehr dem Gruppenflow. Diese Mitarbeiter werden in eine andere Richtung gesogen.

Je nach Persönlichkeit des Gesinnungsuntreuen, schafft er oder sie es, großen Einfluss auf andere Kollegen zu nehmen. Es wird lautstark Unmut geäußert, „Stimmung“ gegen einzelne Führungspersonen und gegen die Geschäftsführung gemacht. Regeln bewusst missachtet und Grenzen überschritten. Hier fällt schnell der Begriff des Rädelsführers. Ein Anstifter, den man so nur im negativen Sinn bezeichnet.

 

 

Was ist die Folge dieser Einflussnahme und was bedeutet die Aufspaltung der einst homogenen Mitarbeitergruppe für das Unternehmen? Der Fokus auf die eigentliche Arbeit ist gestört. Die Produktivität und Stärke einer Gruppe, die an gleichen Zielen arbeitet ist geschwächt und forthin bedroht. Die einst starke Säule der Zufriedenheit einzelner Mitarbeiter beginnt zu bröckeln.

 

 

Was macht der Hirte in dieser Situation mit seiner Herde? Er handelt, er schickt seinen Hütehund. Der führt die Tiere sicher zurück zur Herde. Alles ist wieder in seiner Ordnung.

Was geschieht in Unternehmen? Von es wird gar nicht realisiert, es bleibt unbeachtet, nicht korrekt lokalisiert, bis hin zu die Hütehunde führen nicht zurück, sondern befördern aus dem Unternehmen heraus, ist wohl alles dabei. In jedem Fall bedeutet es Aufwand. Es handelt sich um langatmige, anstrengende Prozesse, die die Unternehmen im Voranschreiten erheblich blockieren.

 

 

Was kann getan werden und wie können Influencer helfen?

 

 

Das Interesse für die Mitarbeiter und die Stimmung in der Gruppe verdient mehr Fokus. Kritik, die dauerhaft überhört wird, bedeutet letztlich gefährlicher Zündstoff.

 

Frühzeitig wahrnehmen, Stimmen und Meinungen ernst nehmen und Richtungswechsel zeitnah hinterfragen. Miteinander sprechen und Lösungen finden, erhöht die Chance auf den Erhalt homogener Gruppen. Eine Gruppe, die zumindest grob in die gleiche Richtung geht.  Positiven Meinungsmachern, wir nennen sie zeitgemäß Influencer, mehr Beachtung schenken. Deren positive Zugkraft nutzen und Mitarbeitern, die ihnen folgen wollen zur Verfügung stellen.

 

Dieser Schritt ähnelt einem Injizieren von Gegengift oder dem Installieren vom magnetischen Pluspol zum bereits vorhandenen Minuspol. Tja, wir werden das Rad nicht neu erfinden. Also warum nicht das anwenden, was sich tausendfach bewährt hat?

 

Warum nicht die Intelligenz der Gruppe nutzen und neue Ideen entwickeln? Ideen aus den eigenen Reihen. Ideen, die die Bedürfnisse der Gruppe abbilden, die die Zufriedenheit erhalten und einen Wechsel in eine andere Richtung überflüssig  machen.

 

Alles viel zu aufwendig? Es gibt genug Menschen, die arbeiten wollen. Schicken wir den Hütehund und ziehen die Störer aus der Herde. Was würde dazu wohl der Hirte sagen?

Work Design 

 

Im arbeitsglücklich® Training für Unternehmen steige ich mit der Beachtung dessen ein, was Rädelsführer und ihnen folgende Arbeitskollegen bewegt. Ich starte mit dem Graben nach der Wurzel des Unmuts. Es würde langfristig keinen Sinn machen das Unkraut nicht mit der gesamten Wurzel aus der Erde zu ziehen. Auch Unmut wächst nach!

 

Mit Work Design, Techniken angelehnt an das Design Thinking, erarbeite ich gemeinsam mit Mitarbeitern den Status Quo ihrer blockierenden Problemfelder und gut funktionierender Arbeitsfelder. Mit der Betrachtung der zeitlichen Entwicklung der Problemfelder, auch in Zusammenhang mit äußeren Faktoren, findet die Gruppe zielsicher die Auslöser.

 

Dann beginnt die kreative Ideenentwicklung für gemeinsame Lösungswege. Eine Arbeitsphase mit viel Energie, Auseinandersetzung und Commitment. Ohne Druck durch die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, entwickeln  die Mitarbeiter einen Pool von möglichen Ideen. Diese werden in der Umsetzungsphase getestet. Bei Dysfunktionalität wieder verworfen, weiterentwickelt und neu getestet. Erfolgsversprechend ist, dass Lösungswege aus der Gruppe gewachsen sind und dann in Absprache mit der Unternehmsführung gebracht werden.

Wenn Lösungen und Arbeitsschritte nicht ausschließlich von Entscheidern oktroyiert werden, entsteht Identifikation, allgemeine Akzeptanz und Umsetzungskraft.

 

Dafür ist im Unternehmensalltag wenig Zeit. Involvierte Personen sind, wenn auch indirekt, trotzdem Beteiligte. Sie sind nicht neutral und können demzufolge nicht die Offenheit erzeugen, die es braucht, um sich wieder anzunähern. Es gibt wertvolle Mitarbeiter für die es sich lohnt. Die sich in Ecken manövriert haben, aus denen sie alleine nicht mehr heraus kommen.

 

Die Parallele zu dem Bild mit der Schafherde ist meine Arbeit als Hütehund. Ich schütze die Mitarbeiter, die arbeitsglücklich® ihren Job machen und bringe die zurück, die den Anschluss verloren haben.